Heute sind 72 Mio. € im Jackpot und im Radio kommt das Thema immer wieder vor. Das bringt mich zu der Frage, was ich machen würde, wenn ich einige Millionen gewinnen würde. Na klar, ich würde alle meine Träume verwirklichen. Nur, welche sind diese? Würde ich meinen Job kündigen? Würde ich auswandern, ein weißes Haus an einem Fjord kaufen, ein Buch schreiben, ein Lokal eröffnen? Ich würde vielleicht weniger arbeiten oder mich irgendwann selbständig machen. Viel reisen. Fast jeden Tag zum Sport gehen. Meine Familie und andere Menschen unterstützen. Da fällt mir auf, dass ich viele dieser Sachen bereits mache und dass mich wenig daran hindert, auch die anderen zu verwirklichen. Zumal es meistens keine Geldfrage ist. Die wichtigsten Dinge im Leben kann man eh nicht kaufen, weder Gesundheit, noch Freunde, noch Liebe oder Leidenschaft für einer Sache.
Und auch für die besten Momente braucht es nicht wirklich Millionen. Der Moment auf einem alten Schiff im Altantik, wenn sich die Mitternachtssonne in der sprichwörtlich letzten Minute zeigt. Der Moment als das Brett beim ersten Tritt bricht (und das nächste unmittelbar danach auch noch). Der Ausflug mit den Eltern. Am Mangfall entlang zu radeln. Nach 30 km zu Fuß anzukommen. Die Liste ließe sich noch viel verlängern.
Und ein Gedanke beschäftigt mich noch: kann es sein, dass mit viel Geld auch größere Träume kommen, also dass sich die Träume dem „Budget“ anpassen? Ich werde das niemals erfahren, auch weil ich kein Lotto spiele und auch sonst nicht wirklich jemals zu viel Geld kommen werde. Und vielleicht ist es auch gut so.
“Mein” Berlin und ich
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das erste Mal nach Berlin kam und ob es Liebe auf dem ersten Blick war.
Vermutlich nicht.
Im Laufe der Jahre wurde Berlin für mich die schönste Stadt der Welt. Berlin ist groß genug, dass ich mich mit meiner Sozialphobie gut darin verlieren kann und dass es gleichzeitig immer etwas zu entdecken gibt: richtige Dörfer wie Alt-Tegel und Alt-Mariendorf, der Tegler See, die Abhöranlagen auf dem Teufelsberg, der verlassene Spreepark im Plänterwald und so viel mehr, dass es bestimmt mehrere Seiten füllen würde, würde ich alles beschreiben.
Ich habe immer geglaubt, eines Tages nach Berlin zu ziehen (spätestens mit Markus Söder als Ministerpräsident wäre Auswandern aus Bayern eine ernst zu nehmende Überlegung ). Aber nun bin ich nicht mehr so sicher, dass dies für unsere Beziehung gut wäre. Berlin ist wie eine Liebesaffäre, man trifft sich einige Male im Jahr, hat gemeinsam eine schöne Zeit und trennt sich wieder, bis zum nächsten Mal.