Am Lysefjord

Es fällt mir zunehmend schwer, über unsere Reise zu schreiben. Je länger wir in Norwegen sind, umso weniger kann ich all das was wir sehen beschreiben. Trotzdem versuche ich es jetzt wieder.

Wir fahren von Stavanger nach Oygardstollen außen rum (die Alternative auf dem Fjord nehmen wir auf dem Weg zurück).

Die Wanderung nach Kjerag ist genau so spannend und schwierig, wie überall beschrieben.

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Tosende Wasserfälle am Hardangerfjord und dann nach Bergen

Wir verlassen Lysefjord mit der Touristenfähre. Am morgen davor habe ich die erste Panikattacke der Reise, als Google mir die Strecke, die ich fahren will, für unmöglich erklärt. Habe ich was übersehen? Auf der Fähre bekomme ich von dem jungen blonden Angestellten einen Kaffee spendiert (vermutlich erinnere ich ihn an seine Mutter :-), den Weg erklärt und Norwegisch Unterricht. Die Sprache hat einen hübschen weichen Klang, als ob es flüssiges Deutsch wäre. Deutsch ist solide wie ein Stück Holz, Norwegisch fließt samtweich wie Honig (“Honning”). Und die Leute finden es toll, dass ich mich in der Landessprache versuche. Ich bekomme viel Lob, wenn zugegeben etwas unverdient.
Wir fahren wie geplant in Forsand von der Fähre ab, und die Lysefjord Brücke ist wunderbar breit und befahrbar, also habe ich nichts übersehen.
Wir fahren auf dem Ryfylke Vegen, eine nationale Touristenstraße, die vom Süden bis fast in die Hochebene Hardanger führt, vorbei an Fjorde, Seen, Berge, Wasserfälle und an der Stabkirche von Røldal.

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Mitternachtssonne

In Sommer 2017 haben mein Partner und ich drei Wochen in Norwegen verbracht. Wir haben ungefähr 4.500 km per Auto, Zug, Flugzeug und Schiff zurückgelegt, von Oslo über die Westfjorde nach Bergen, Atlantikstraße nach Trondheim, dann Bodö bis nach Tromsö. Die Mitternachtssonne, Midnattssol, habe ich einmal gesehen. Etwa 15 oder 20 Minuten ist sie raus gekommen. Wir waren ihr fünf Nächte auf der Spur, aber sie wollte sich nicht wirklich zeigen: sobald wir an einem Ort angekommen waren, war sie bald weg. Bis auf den letzten Abend, auf einem Schiff wie aus der Zeit gefallen, in der Höhe der Lofoten. Das ist die Geschichte dazu.

Erste Nacht

Heute Nacht geht es per Zug weiter. Wir sitzen auf einer Bank im Trondheimer Bahnhof, neben uns die Koffer. Zwei Wochen Norwegen sind vorbei und ich bin müde. Immer wieder packen, weiter ziehen. Diese schöne Stadt zu verlassen fällt mir gar nicht so schwer. Seit zwei Tagen hat das norwegische Wetter gezeigt, dass es auch anders kann. Es ist richtig nass, kalt und grau geworden. Ich bin aber freudig erregt, es geht in den Norden. Wir werden heute Nacht den Nordpolarkreis überqueren, 729 km dem ewigen Tag entgegenfahren, nach Bodö, Endhaltestelle der Nordbahn. Weiter nach Norden fährt kein Zug mehr.

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Der Troll

„Als Gott die Welt machte, fing er mit Skandinavien an. Und als er Norwegen schuf, hat er sich viel Zeit gelassen. Er hat sich mit den grünen Bergen und das tiefe, blaue Wasser, sehr viel Mühe gegeben. Alles hat er an seinen Platz gesetzt, so wie es besser nicht sein konnte. Und großen Reichtum, die Ölfelder unter der Nordsee, schuf er auch. Und dann stellte er mit einem Schrecken fest, dass es schon Samstagmittag war, und er noch den Rest der Welt schaffen musste, und machte sich schnell dran.“ (so in etwa beim Jo Nesbo gelesen).

An den Hängen am Geiranger Fjord stehen noch einige verlassene Bauernhöfe, teilweise in atemberaubenden Höhen. Die Höfe liegen auf Klippen und sind nur über Wasser und steile Treppen zu erreichen. Die letzten wurden in den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts verlassen.

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