Über die Nordseestraße nach Stavanger und Preikestollen

Wir holen das Auto ab und fahren entlang der Südküste, von einem weißen Küstenstädtchen zu dem nächsten. Irgendwie sind sie alle hübsch und könnten genauso gut in Italien oder Kroatien liegen. 
In Kristiansand übernachten wir in einem privaten Appartement und beim Einchecken versuche ich, mich auf Norwegisch zu verständigen. Alles nicht so einfach. Die Gastgeberin will unbedingt Deutsch lernen (ihr Deutsch ist deutlich besser als mein Norwegisch…) und so führen wir einen fröhlichen Dialog in drei Sprachen. Später gibt es am Hafen noch Linsencurry und ich bin geneigt, meine Meinung zum norwegischen Essen zu revidieren.

Am Lysefjord

Es fällt mir zunehmend schwer, über unsere Reise zu schreiben. Je länger wir in Norwegen sind, umso weniger kann ich all das was wir sehen beschreiben. Trotzdem versuche ich es jetzt wieder.

Wir fahren von Stavanger nach Oygardstollen außen rum (die Alternative auf dem Fjord nehmen wir auf dem Weg zurück).

Die Wanderung nach Kjerag ist genau so spannend und schwierig, wie überall beschrieben.

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Tosende Wasserfälle am Hardangerfjord und dann nach Bergen

Wir verlassen Lysefjord mit der Touristenfähre. Am morgen davor habe ich die erste Panikattacke der Reise, als Google mir die Strecke, die ich fahren will, für unmöglich erklärt. Habe ich was übersehen? Auf der Fähre bekomme ich von dem jungen blonden Angestellten einen Kaffee spendiert (vermutlich erinnere ich ihn an seine Mutter :-), den Weg erklärt und Norwegisch Unterricht. Die Sprache hat einen hübschen weichen Klang, als ob es flüssiges Deutsch wäre. Deutsch ist solide wie ein Stück Holz, Norwegisch fließt samtweich wie Honig (“Honning”). Und die Leute finden es toll, dass ich mich in der Landessprache versuche. Ich bekomme viel Lob, wenn zugegeben etwas unverdient.
Wir fahren wie geplant in Forsand von der Fähre ab, und die Lysefjord Brücke ist wunderbar breit und befahrbar, also habe ich nichts übersehen.
Wir fahren auf dem Ryfylke Vegen, eine nationale Touristenstraße, die vom Süden bis fast in die Hochebene Hardanger führt, vorbei an Fjorde, Seen, Berge, Wasserfälle und an der Stabkirche von Røldal.

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Mitternachtssonne

In Sommer 2017 haben mein Partner und ich drei Wochen in Norwegen verbracht. Wir haben ungefähr 4.500 km per Auto, Zug, Flugzeug und Schiff zurückgelegt, von Oslo über die Westfjorde nach Bergen, Atlantikstraße nach Trondheim, dann Bodö bis nach Tromsö. Die Mitternachtssonne, Midnattssol, habe ich einmal gesehen. Etwa 15 oder 20 Minuten ist sie raus gekommen. Wir waren ihr fünf Nächte auf der Spur, aber sie wollte sich nicht wirklich zeigen: sobald wir an einem Ort angekommen waren, war sie bald weg. Bis auf den letzten Abend, auf einem Schiff wie aus der Zeit gefallen, in der Höhe der Lofoten. Das ist die Geschichte dazu.

Erste Nacht

Heute Nacht geht es per Zug weiter. Wir sitzen auf einer Bank im Trondheimer Bahnhof, neben uns die Koffer. Zwei Wochen Norwegen sind vorbei und ich bin müde. Immer wieder packen, weiter ziehen. Diese schöne Stadt zu verlassen fällt mir gar nicht so schwer. Seit zwei Tagen hat das norwegische Wetter gezeigt, dass es auch anders kann. Es ist richtig nass, kalt und grau geworden. Ich bin aber freudig erregt, es geht in den Norden. Wir werden heute Nacht den Nordpolarkreis überqueren, 729 km dem ewigen Tag entgegenfahren, nach Bodö, Endhaltestelle der Nordbahn. Weiter nach Norden fährt kein Zug mehr.

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Von Hexen, Riesen und Yoga: magische Tage auf der Seiser Alm

Nachdem ich England unverhofft überlebt habe, und bevor es demnächst nach Norwegen geht, meine ich, ich hätte mir ein entspanntes Wochenende verdient. Und auch mein Partner hat sich überreden lassen, zum Yoga Retreat nach Südtirol mitzukommen. Die Seiser Alm in den Dolomiten ist laut Wikipedia die größte Hochalm Europas und als Weltnaturerbe anerkannt.

Schon die Reise dorthin ist ein Erlebnis. Auf etwa 10 Kilometer steigt die serpentinenreiche Straße über 1000 Höhenmeter an. Die Temperaturen sinken um fast 10 Grad, was an einem heißen Sommertag gar nicht mal so schlecht ist. Oben angekommen, riecht es frisch nach Regen. Die Wiesen strahlen hellgrün und sind gelb gesprenkelt mit Löwenzahn und kriechenden Hahnenfuß. Hier und da wächst blauer Enzian.

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